Das Thema Verschwörungsmythen ist komplex und der Wissensstand junger Menschen dazu kann stark variieren. Für den Einstieg eignen sich daher Methoden, die das Thema niederschwellig öffnen und zur Diskussion anregen.
Eine schöne Methode für den Einstieg und das Kennenlernen ist das Glücksrad, das digital für jede*n Schüler*in gedreht werden kann:
Um einen Überblick über das Vorwissen der Teilnehmenden zum Thema zu bekommen und um alle auf einen Stand zu bringen, eignet sich das Positionierungsspiel. Gängige Videokonferenztools wie BigBlueButton oder Zoom verfügen über eine Zeichenfunktion. So können sich die Teilnehmenden über gemalte Kreuze oder Punkte in den Feldern positionieren. Anschließend wird über die markierten Aussagen im Plenum diskutiert.
Anmerkung: Möglich ist auch eine Positionierung zwischen zwei Feldern oder sogar in der Mitte.
Angelehnt an den existierenden Mythos der Reptiloiden bzw. Echsenmenschen hat kampagnenstark einen Fake-Mythos zu Meerschweinchenmenschen (MSM) erfunden. Das Video eignet sich für den Einstieg in das Thema Verschwörungsmythen und zur Diskussion über:
Für die Vertiefung des Themas teilen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen auf und recherchieren selbstständig zu beispielweise folgenden Fragestellungen:
Die Ergebnisse posten die Kleingruppen auf der digitalen Pinnwand Padlet – anhand dessen kann im Anschluss im Plenum diskutiert werden. Für das Tool kann ein kostenloser Account angelegt werden. Die Teilnehmenden können anonym ihre Antworten posten.
Leicht verständlich, ansprechend dargestellt und öffentlichkeitswirksam. So werden Themen in Kampagnen behandelt. Die Darstellungsform ist hierbei grundsätzlich frei. Bei medienpädagogischen Kampagnenprojekten werden Jugendliche zu kreativen Kampagnenorganisator*innen für ihre Video- und Audioclips sowie Social-Media-Aktionen.
Als Grundlage zur Durchführung eines eigenen Workshops, lohnt es sich, den Vortrag der Medienpädagogin Mareike Schemmerling (JFF – Institut für Medienpädagogik) anzuschauen.
Vortrag: Aktive Medienarbeit und Kampagnen
Amüsieren, provozieren, zum Nachdenken anregen. Das kann ein guter Slogan. Viele Beispiele kennen wir aus der Werbung. Die Teilnehmenden setzen sie einfach mal wo anders ein und sie bekommen einen neuen Sinn.
Schreibt euren Slogan auf einen Zettel, positioniert ihn an einem besonderen Ort, macht ein Foto!
Beispiele für bekannte Slogans (findet gerne selbst weitere):
Die Jugendlichen zeigen ihre Fotos im Plenum.
Nun kann gemeinsam diskutiert werden, was eine Kampagne ist oder sein könnte. Dazu kann man sich gemeinsam Beispiele ansehen und über deren Wirksamkeit sprechen.
Originelle Kampagnen rund um Themen wie Müllvermeidung, Plastikfasten, Lebensmittelverschwendung
Kreidekunst im öffentlichen Raum auf Instagram unter anderem zum Thema Vielfalt
Thema Gewalt gegen Frauen. Kampagne für ein Hilfetelefon.
https://www.hilfetelefon.de/kampagnen-aktionen/kampagne.html
Eine Kampagne gegen das Gaffen bei Verkehrsunfällen.
https://www.youtube.com/watch?v=gkZ6HaJkINQ
kampagnenstark
Aktiv gegen Vorurteile
https://www.aktiv-gegen-vorurteile.de
bildmachen
KAJUTO
RISE
Die Jugendlichen recherchieren in Breakoutsessions (Kleingruppen) Beispiele für coole Kampagnen und sammeln sie im Padlet.
Anschließend werden die Beispiele der ganzen Gruppe präsentiert und besprochen.
Selbst machen ist die Devise! Die Methode der aktiven Medienarbeit sieht vor, dass Jugendliche mediale Phänomene nicht nur in Vortragsform oder in der Theorie kennenlernen, sondern selbst aktiv werden. So werden sie zu kreativen Kampagneninitiator*innen.
Jetzt soll ein gemeinsamer Slogan gefunden werden, der für die Kampagne der Jugendlichen steht.
Um die Kreativität anzuregen kann man verschiedene Methoden anwenden, wie zum Beispiel:
Es ist wichtig, dass sich die Gruppe auf einen gemeinsamen Slogan einigt, zu dem unterschiedliche mediale Produkte entstehen können.
Zunächst ist es wichtig, gemeinsam zu überlegen, was in dem gegebenen Zeitrahmen machbar ist. Denkbar sind z.B.:
Denkbar sind:
Mehrere Videoclips nehmen natürlich mehr Zeit in Anspruch als Memes oder Fotos.
Anmerkung: Für Inspiration zur Mediengestaltung eignet sich Modul 4.
Nun geht es ans Eingemachte. Die Jugendlichen teilen sich in Kleingruppen auf. Dort entwerfen sie ihre eigenen Ideen und Konzepte und halten sie beispielsweise in einem Exposé fest.
Um eine Vielzahl von Ideen zu präsentieren, eignet sich der Elevator Pitch:
Stell dir vor, du steigst in den Aufzug des Wolkenkratzers, in dem du arbeitest. Die ganze Nacht hast du dir den Kopf über dieses geniale Projekt zerbrochen, das du gerne starten würdest. Es ist die Idee! Alles ist perfekt durchdacht und vorbereitet. Jetzt brauchst du nur noch eine Person, die dich dabei unterstützt…
Dein*e Chef*in steigt zu dir in den Aufzug. Dein Puls rast. Das ist deine Chance! Dir bleiben maximal 2 Minuten bis zum obersten Stockwerk. Zeit jemanden zu überzeugen!
Präsentiert die Ergebnisse aus eurer Gruppenarbeit innerhalb kürzester Zeit (2-3 Minuten).
Anschließend werden die Vorschläge im Plenum besprochen.
Bei der Medienproduktion in Workshops gilt es, flexibel zu bleiben und auf die Kreativität der Jugendlichen zu reagieren. Jedes Medienprojekt ist ein bisschen anders. Gestaltungsfreude und Spaß sollen im Vordergrund stehen.
Ein niederschwelliges, kostenloses Tool zur Grafikgestaltung und Fotobearbeitung ist Canva. Hier handelt es sich um eine mobile Anwendung für Android und iOS. Canva kann auch als Browseranwendung für sämtliche Systeme unter canva.com benutzt werden.
Expert*inneninterviews mit Erfahrungen aus der Praxis | Aktiv gegen Vorurteile
https://www.aktiv-gegen-vorurteile.de/material/interviews-der-experten/
Technikeinführung | Aktiv gegen Vorurteile
https://www.aktiv-gegen-vorurteile.de/material/einfuehrung-in-die-technik/
Sammlung von Tools und Tipps | JFF Toolbox
Mediale Kampagnen von Jugendlichen finden sich auf folgenden Seiten:
kampagnenstark
Aktiv gegen Vorurteile
https://www.aktiv-gegen-vorurteile.de
bildmachen
KAJUTO
RISE
Tipp 1
In Bezug auf Social Media bringen Jugendliche bereits viel mediengestalterische Erfahrung mit. Diese Erfahrung sollen sie auch mit einbringen.
Tipp 2
Während der Produktionsphase empfiehlt es sich, die Teilnehmenden größtenteils alleine arbeiten zu lassen. Die Workshopleitung sollte für inhaltliche oder technische Fragen verfügbar sein, aber den Jugendlichen im kreativen Prozess Freiraum für ihre eigene Entfaltung zu geben.
Tipp 3
Als Workshopleitung ist es wichtig, die Zeit im Blick zu behalten. Es besteht die Gefahr, dass die Jugendlichen sich in Details verlieren und kein Ende finden. Oft empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass die Medienprodukte nicht ausufernd werden. Kurze, knackige Clips oder Stories funktionieren besser als langatmige, vollgepackte Geschichten.
Tipp 4
Es ist wichtig, dass der Workshopzeitraum von vornherein begrenzt und kompakt festgelegt ist. Am besten ist eine Projektwoche, ein Projektwochenende oder einige, direkt aufeinander folgende Projekttage. Sind zwischen den Projekttagen zu lange Abstände, verlieren die Teilnehmenden meist das Interesse und damit den Bezug zur Aktion.
Nicht wirksam ohne Öffentlichkeit? Eine gute Social Media Kampagne ist nicht nur die Summe ihrer einzelnen Clips. Es gilt, die Spielregeln der jeweiligen Plattformen zu kennen und für sich zu nutzen.
Jugendliche bringen jede Menge Erfahrung aus ihren eigenen Social Media Welten mit. Als Medienpädagog*in oder pädagogische Fachkraft muss man nicht alles wissen – es lohnt sich, die Teilnehmenden als Expert*innen einzubeziehen.
Auch das Netzwerk der Jugendlichen kann als Grundlage für die Verbreitung der Kampagnenprodukte dienen.
Der Erfolg von Social Media Kampagnen hängt immer auch vom Thema und dem verfügbaren Netzwerk ab. Dennoch gibt es Tricks und Kniffe, die dabei helfen, eine möglichst große Öffentlichkeit zu erlangen.
Gute Kampagnen können zusätzlich zu Social Media auch im öffentlichen Raum oder im Rahmen von Veranstaltungen ihre Wirkung zeigen.
So können Hashtags mit Kreide auf die Straße gemalt werden, Sticker können auf die Kampagne hinweisen oder Clips können bei Schulveranstaltungen präsentiert werden und zu Diskussionen anregen.
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